TUI-Milchkuh

Zur Klärung der Wechselbeziehungen zwischen Tierwohl und Umweltschutz in der Milchviehhaltung soll im Rahmen des gemeinsamen Projekts TUI-Milchkuh am Standort Haus Riswick, Kleve, der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ein Milchvieh-Versuchsstall neu gebaut werden, um die Untersuchungsmöglichkeiten für das Forschungsprojekt zu schaffen. Der Milchviehversuchsstall umfasst insgesamt 120 Plätze. 96 Tiere sind in vier festen Versuchsgruppen mit jeweils 24 Milchkühen aufgeteilt. Das fünfte Versuchsabteil ist als Strohbereich ausgestaltet und bietet weiteren 24 Kühen Platz. Dieses Abteil wird mit in die Untersuchungen einbezogen, um Fragestellungen für das Tierverhalten und die Emissionsentwicklung im Vergleich zu dem Spaltenbodensystem zu bearbeiten. Die Exkremente der vier Gruppen im System „Spaltenboden“ können durch baugleiche, aber komplett voneinander getrennte Flüssigmistkanäle unterhalb der Spaltenböden einzeln quantitativ wie qualitativ erfasst und untersucht werden.

Ziel ist es, die Interaktionen zwischen Tierwohl und Tiergesundheit (Tierärztlichen Hochschule Hannover) bei der Bodenausführung, sowie die Ammoniakemissionen (Universität Bonn) bzgl. der verschiedenen tages- und jahreszeitlichen Einflüsse und ferner die Belegungseinflüsse auf das Emissionsgeschehen (Universität Bonn) in dem neuen TUI-Stall auf Haus Riswick intensiv zu untersuchen. Derzeit finden keine Untersuchungen zu diesen Interaktionen statt, sondern nur monokausale Betrachtungen.

Die Messungen sollen nach den VERA- und KTBL-Kriterien erfolgen, um die Anerkennung der Ergebnisse durch das KTBL oder die DLG zu gewährleisten. Das Untersuchungskonzept soll auf dem Case-Control-Prinzip basieren, wobei vier Varianten zeitgleich mit einer Kontrollgruppe verglichen werden können. Jeweils 24 Tiere stellen eine Untersuchungseinheit dar, so dass vier Stalleinheiten entstehen, die sich jeweils nur durch die Variation eines Einflussfaktors unterscheiden.