Die Ansäuerung von Gülle hat sich bereits in der Schweinehaltung – wie im SAFT-Projekt gezeigt – als wirksame Methode zur Reduktion von Ammoniak- und Methanemissionen bewährt. Mit SAFT2cattle soll dieser Ansatz nun auf die Rinderhaltung übertragen und angepasst werden. Dabei wird die Methode weiterentwickelt, indem durch Carbonatfällung mit Calciumzusätzen und ein zweistufiges Separationsverfahren der Säurebedarf und die Gesamtkosten der Behandlung deutlich gesenkt werden sollen.

Allerdings schränkt der Einsatz von Schwefelsäure die Anwendbarkeit im ökologischen Landbau ein und wirft umwelttechnische sowie technische Bedenken auf. Zudem fehlen aktuell wirtschaftlich tragfähige Nachrüstlösungen für bestehende Rinderhaltungsbetriebe.

Deshalb konzentriert sich SAFT2cattle auf die Entwicklung einer kosten- und ressourceneffizienten Ansäuerungstechnik für Rindergülle, die als modulare Nachrüstlösung sowohl in konventionellen als auch in ökologischen Betrieben einsetzbar ist. Das System soll nicht nur Emissionen reduzieren, sondern auch mit der Biogasproduktion kompatibel sein. Besonders aber soll die Menge an Säure verringert werden, welche zum Erreichen der Ziele notwendig ist. Neben den neuen Modulen zur Carbonatfällung und Gülleseparation wird eine alternative Methode zur pH-Abschätzung auf Basis des volumetrischen Carbonatgehalts entwickelt. Das Gesamtsystem wird im Pilot- und Praxismaßstab getestet und hinsichtlich Emissionsminderung, Nährstoffbilanz, Biogaspotenzial und wirtschaftlicher Tragfähigkeit bewertet.

Laufzeit: 10.05.2023 bis 09.05.2026

Förderkennzeichen: 281C602A21

Projektseite: https://service.ble.de/

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hält die Projektträgerschaft im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung des BMEL.